Widerstandsabfrage

Entscheidungsfindung in agilem Umfeld

Im agilen Umfeld stößt die Entscheidungsfindung per Konsens immer wieder auf Probleme. Insbesondere dauert die Konsensfindung im agilen Umfeld sehr lange. Es bedarf also neuer Methoden der Entscheidungsfindung. Die Widerstandsabfrage ist eine solche Methode.

Bei dieser Variante der Entscheidungsfindung werden mehrere Entscheidungsoptionen miteinander verglichen. Eine dieser Entscheidungsoptionen kann bzw. soll auch den Fall beschreiben, dass nichts gemacht wird.

Anschließend wird bei jeder Option der Widerstand der Entscheider per Handzeichen abgefragt. Je nach verwendeter Skala (eine oder zwei Hände) kann es Werte zwischen 0 und 5 bzw. zwischen 0 und 10 geben. Ein hoher Wert bedeutet dabei einen hohen Widerstand gegen die jeweilige Option und ein niedriger Wert keinen oder wenig Widerstand.

Aus der Summe aller Widerstände ergibt sich eine Rangfolge der verschiedenen Optionen.

Umgesetzt wird die Option, mit dem geringsten Widerstand.

Die sieben Stufen der Veränderung

Ein ursprünglich in der Verarbeitung von Trauersituationen entwickeltes Modell wurde zu einem siebenstufigem Modell für die Erklärung von Verhaltensweisen in Veränderungsprozessen weiterentwickelt:

1. Schock oder Überraschung
2. Ablehnung oder Leugnung
3. Einsicht
4. Akzeptanz
5. Ausprobieren
6. Erkenntnis
7. Integration

Nicht jeder Mensch durchlebt alle Stufen in der gleichen Intensität. Bei manchen sind die Stufen innerhalb von Stunden durchschritten, andere benötigen Tage, Wochen, Monate oder vielleicht sogar Jahre für alle Stufen.
Verantwortlich dafür ist neben der Art der Veränderung die Persönlichkeitsstruktur der einzelnen Menschen.

Wer als Außenstehender andere in ihrem Veränderungsprozess beobachtet, sei es als verantwortliche Führungskraft, als Kollege bzw. Kollegin oder im privaten Umfeld als Freund oder Familienmitglied, sollte immer dann besonders aufmerksam werden, wenn einzelne Stufen besonders lange wirken. In einigen Fällen wird dann professionelle Hilfe für die weitere Entwicklung benötigt.

Im beruflichen Umfeld sollten von vornherein die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Verarbeitung berücksichtigt werden und ausreichend Zeit dafür eingeplant werden. Dies gilt umso mehr, wenn die Veränderung für die Betroffenen unerwartet kommt.